Werbung | Über Jahrzehnte lässt Patina farbenfohe Schmuckstücke verblassen. Wie Gemälde, Skulpturen und andere Preziosen können so auch Marken, Manufakturen und Handwerksfertigkeiten unter dem Schleier der Zeit ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung verlieren. Diese Firnis sitzt hartnäckig und unnachgiebig. Wohl dem, der das nötige Auge besitzt die einstige Bedeutung zu erkennen. Kombiniert mit dem Wagemut auch gleichzeitig die passende Bühne zu erschaffen, zeugt von beispielhaftem Tatendrang! Mit ihrem HAUS GLANZ widmet sich Sharon Berkal dem Besten Deutschlands aus Design, Mode, Leben und Kultur. Sie kuratiert Produkte aus allen Epochen, widmet sich traditionellen Manufakturen, vielversprechenden Designtalenten und verschafft ihnen einen längst überfälligen Platz in der ersten Reihe! Wir haben sie in ihrer Berliner Altbauwohnung besucht, um noch mehr von ihren ehrgeizigen Plänen zu erfahren.
Die Schönheit vergessener Dinge
In den prunkvollen Westen Berlins, zwischen Wilmersdorf und Charlottenburg, führt uns der Weg zu Sharon Berkal. Zusammen mit ihrem Mann lebt sie in einer beeindruckenden Altbauwohnung. Sie liebt die Ruhe und den Charme des Gründerzeitstils ihres Kiezes. Natürlich hat sie in den zwanzig Jahren Berlin auch schon in anderen, weitaus turbulenteren Ecken der Hauptstadt gelebt. Bevor sie allerdings das Altbauglück so richtig genießen konnte, musste die Wohnung erst einmal aus dem Dornröschenschlaf geküsst werden. Der Zahn der Zeit hat fast 30 Jahre ungehindert seine Spuren hinterlassen können. Hier zeigt sich das unvergleichliche Talent Sharons unter Patina und Schichten vergangener Jahrzehnte die Schönheit der Dinge zu erkennen. Wiederentdecken eines ihrer Credos!
“HAUS GLANZ soll auch kein Dogma sein, sondern eine Bereicherung. Ein neuer Blick auf Tradition, auf Jetzt und Zukunft.”
Ihre beruflichen Wurzeln liegen im Journalismus. Vor allem Themen in der Mode. Über die Jahre bemerkte sie allerdings eine große Schräglage, wie Design und Labels aus Deutschland im Ausland bewundert, hierzulande allemal mit einer Randnotiz bedacht wurden. Das anfängliche Grübeln möglichen Gründen auf die Spur zu kommen, liess sie schnell auch auf eine fehlende Aufmerksamkeit für andere Fertigkeiten in Design, Handwerk, Kunst und Kultur stoßen. Dabei geht es keineswegs darum mit einem mahnenden Zeigefinger anzuprangern. „HAUS GLANZ ist getragen von einer Vision von einem schönen, schöngeistigen Deutschland mit Wertschätzung für sein kreatives Potential. Übrigens: Deutsch ist bei uns kein Geburtsrecht, sondern eine Frage der Sozialisierung. Und HAUS GLANZ soll auch kein Dogma sein, sondern eine Bereicherung. Ein neuer Blick auf Tradition, auf Jetzt und Zukunft.“, so Sharon Berkal über ihr Vorhaben.
Spannende Marken und starke Partner
Anfang 2018 ging Sharon mit HAUS GLANZ online. Das Sortiment entwickelt sich seitdem permanent weiter, stets begleitet von dem dazugehörigen Online-Magazin. Hier erzählt sie die spannenden Geschichten hinter den Marken, trifft neue Talente und empfiehlt zahlreiche Kulturveranstaltungen. Mittlerweile sind es über 40 Marken, die sich in ihrem Sortiment finden lassen und damit das HAUS GLANZ zu einer einzigartigen Destination für deutsches Design machen. Damit das so bleibt ist Sharon Berkal ständig auf der Suche nach spannenden Labels und starken Partner, die dieses Konzept weiter vorantreiben.
Von ohhhhhhs bis ahhhhhs! Eine echte Interior-Reise…
So ausgewählt wie das Sortiment von HAUS GLANZ, ist auch die Einrichtung ihrer Wohnung. Sharon setzt dabei auf einen eklektischen Mix aus neuen, alten und oft zufälligen Dingen. Dabei sind es oft Bauchentscheidungen, die bestimmen, was einziehen darf. Flohmärkte, kleine Vintage-Läden und unverhoffte Gelegenheiten - schon häufiger hat sie kleine Schätze vor der Entsorgung bewahrt - sind die Quellen neuer Wohnobjekte. Mitbringsel von Reisen haben so auch den gleichen Stellenwert, wie liebgewonnene Erbstücke und wahre Designklassiker. Wertigkeit misst sich eben auch in Emotionen. Neben dem Talent unbeachteten Dingen die nötige Aufmerksamkeit zu geben, ist Sharon eine Meisterin der Kombination. Das vermeintliche Stehrümchen wird mit den richtigen Objekten in der unmittelbaren Nachbarschaft zum begehrenswerten Highlight. Eine Figur, die solitär wohl eher kitschig wirkt, bekommt bei ihr in einer Gruppierung auf dem Sideboard echtes Statement-Appeal. Unser Rundgang in ihrer Wohnung war ständig von ohhhhhs, ahhhhs und ahaaaas begleitet, untermalt von Sharons Anekdoten, eine echte Interior-Reise, die wir sofort wieder machen würden.
Bilder: Jules Villbrandt | Text: Wilkin Schröder