Herz und Blut - Interior | Design | Lifestyle | Travel Blog

View Original

What’s broken can always be fixed, what’s fixed will always be broken.

„Ladies and gentlemen we are floating in space.“ (Spiritualized - Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space)

In einem leeren Raum schweben, eine Metaphorik bestens zur Liebe passend, sowohl zur erfüllten als auch zur unerfüllten. Man befindet sich in einem Zustand des Stillstands, des Schwebens, um einen herum nimmt man nur vereinzelt etwas wahr und am Ende bleibt einem auch noch die Luft weg.

In einem aktuellen „Zeit“ Essay von Tobias Hürter wird nach dem Sinn der Liebe gefragt – eine durchaus berechtigte Frage in Zeiten der Unverbindlichkeit und des Schnelllebigen. Als Pessimist kann man soweit gehen und den Soziologen Niklas Luhmann heranziehen, der in seinem Werk „Liebe als Passion“ unter anderem auf die Herkunft der romantischen Liebe eingeht – die Lyrik der Romantik und sie als Erfindung dessen hinstellt. Ist diese Art der Liebe also nur eine Einbildung? In der antiken Philosophie ist sie tatsächlich nicht auffindbar. Stattdessen wird von agape, philia und eros gesprochen, der göttlichen, der freundschaftlichen und der erotischen Liebe. Nun bilden alle drei wunderbare Gründe ab, um zu lieben, mit Romantik hat es aber tatsächlich wenig gemein. Zumindest, wenn wir unsere Ideale von ihr an Literatur oder Popkultur festmachen und vielleicht sogar durch Hollywood falsche Vorstellungen entwickelt haben.

„What’s broken can always be fixed, what’s fixed will always be broken.“ (Jens Lekman - Your Arms Around Me)

Vor allem die Musik liefert seit jeher Ansatzpunkte wie wir über Liebe nachdenken. Zu allererst wären da die Songs über die unerfüllte, wenn nicht gar die gescheiterte Liebe, passend zur Romantik und den Motiven der damaligen Literatur. Die kanadische Band Stars ist eine, wenn nicht geradezu DIE Band, die sich auf nachdringlichste Weise mit dem Sujet auseinander gesetzt hat. Ihr sehr empfehlenswertes Album „Set Yourself On Fire“ spielt dabei alle erdenklichen wünschenswerten, jedoch auch die nicht erstrebenswerten Begebenheiten durch, die in Verbindung mit einer gescheiterten Liebe stehen. Vom erneuten Wiedersehen bis zu den wiederholenden Streitigkeiten. Moll und Tränen bedeuten Songs über gescheiterte Liebe nicht automatisch, dies zeigt Jens Lekman  auf seinem „I Know What Love Isn’t“ Album. Manchmal scheint es gar, als konstruieren Künstler gleich mehrere Alben auf den gescheiterten Bekanntschaften, die so häufig zu großer Kunst werden. Man höre sich nur die ersten Alben von Damien Rice an, der dabei immer wieder von und über Lisa Hannigan singt.

„Bin ich verliebt? - Ja, weil ich warte.“ (Roland Barthes - Sinn und Wert der Liebe)

Geschafft – man ist verliebt, man kann sich abwenden vom Scheitern, sich dem Schönen, der Vereinigung, der Erhöhung des Anderen zuwenden. Musik hören, die bejahend ist, die uns zwar auch ins Bett treibt, aber uns zu den höchsten Höhen schickt, anstelle der tiefsten Täler. Musik, die uns Momente schenkt, in denen die Zweisamkeit zelebriert wird, die uns zeigt, dass kein Berg zu hoch zu sein scheint, so lange man zusammen ist. Ok, nicht jeder steht auf Prince oder den Backkatalog von Marvin Gaye im Schlafzimmer, es lassen sich jedoch auch viele andere Künstler und Songs zur Sexytime nutzen. Muss es cheesy sein? Nicht unbedingt, aber wenn wir uns schon mal dem Valentinstag nähern…  Wie schmalzig triefend es dabei wird bestimmt natürlich jeder selbst, hier ist nun schon einmal vorab eine kleine Starthilfe.

Alles kann, nichts muss – und wem es überhaupt nicht liegt, dem bleibt noch die alternative Playlist diesen Monat, getreu dem schönen Satz: „Only fools rush in“ (Spiritualized - Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space)

 

For Fools:

See this content in the original post

For Lovers:

See this content in the original post

Text: Philipp Priebe