Citytrip Budapest!
Budapest - Bungabunga mit Budibrudi
Text & Bilder Maria-Silva Villbrandt
Der goldene Herbst in Budapest, dem Habsburger Juwel, an der Donau ist eine Wonne. Die Häuserfassaden, die Disneyland-artige Burganlage: alles ein kolossaler Traum feinster Architektur aus verschiedenen Epochen. Zugegebenermaßen ist Budapest in den letzten Wochen nicht ins beste Licht geraten, sowieso ist Ungarns politische Lage nicht erstrebenswert. Dennoch heißt das noch lange nicht, dass die Menschen im Land alle über einen Kamm zu scheren sind. Natürlich nicht! Die Budapester lieben offenbar wie auch die Berliner ihre Hinterhöfe sehr und machen keinen Halt vor Gerichten, die vor allem viel Fleisch enthalten. Vegetarier und Veganer müssen zwangsläufig mehr trinken als essen in Budi. Aber auch das lässt sich organisieren. Insbesondere die Weine sind zum Dahinschmelzen. Diese schmecken natürlich am besten in guter Gesellschaft, ich hatte die Ehre mit Micha, meinem Budibrudi zu reisen. Ein Fest. Hier ein paar Tipps und Impressionen:
#Bars und Schlemmerei
1. Ohne Zweifel ist die Király Straße (Király utca) die Hipstermeile in Budapest. Eine Bar reiht sich hier an die andere, logisch, dass wir hier ums Eck auch gewohnt haben. Airbnb-Wohnungen sind sehr günstig und ein jeder Innenhof lässt hoffnungslose Romantiker in Schnappatmung verfallen.
Restaurant „M“ http://www.metterem.hu/hu
Dieses feine kleine ungarisch-französische Restaurant im jüdischen Viertel ist komplett mit Packpapier beklebt, mit Edding-Outlines ist hier vom Wandteppich bis hin zur Lampe alles aufgemalt. Das Essen ist durchaus sehr gut, die Desserts fantastisch und man kann während der Wartezeit selbst noch seinen Tisch bemalen.
Anker Klub http://ankerklub.hu/ (Anker köz 1-3)
Der Anker Klub ist einer dieser wirklich netten Hinterhofbars. Freies Mauerwerk, cleaner Style. Wirklich nett. Die Bar wird offenbar auch zum Club, es gibt einen Dancefloor auf dem zwar ausgesprochen schlechte Musik lief, aber das passte zu einem lustigen Gayfriday-Abend. Ja, es gibt auch Gayevents in Budapest! Diese Bar würde ich auf jeden Fall dem überfüllten Szimpla vorziehen.
Book Café (Andrássy út 39)
Oh, wer schon mal in Wien war, weiß um die fantastische Kaffeehauskultur. Auch in Budapest gibt es neben dem Café New York auch den etwas kleineren Kaffeehaus-Ableger, der aber nicht weniger imposant ist. Zwar auch eine kleine Tourifalle, aber wirklich: in so einem herrlichen Ambiente trinkt man selten seinen Cappuccino.
#bungabunga
Spätestens seit dem Bungabunga-Skandal, weiß man, dass es neben barbusigen Gespielinnen auch Thermalbäder gibt. Spa am Katersonntag war super. Wir waren in der Kiralyi-Therme, die allerdings sehr klein und sehr retro ist, aber so oder so fühlten wir uns wie neugeboren danach.
#budibrudi
Dank Micha bin ich in den Hochgenuss einer Capa-Ausstellung gekommen. Das Fotografiemuseum http://capacenter.hu/en/ , welches auch nach Robert Capa benannt wurde, zeigt Fotoausstellungen im Wechsel. Robert Capa ist gebürtiger Budapester und prägte die Aussage "If your pictures aren't good enough, you aren't close enough.“ .
Auch das Holocaust-Museum ist wirklich beeindruckend und auch bedrückend gestaltet. Es sollte in jedem Falle besucht werden, die Ausstellung ist wirklich sehr gut kuratiert.
Spazieren gehen! Budapest schreit nach langen Spaziergängen an der Donau, auf der Insel zwischen Buda und Pest (übrigens bedeutet Sziget einfach nur Insel), durch die Stadt, die Bars, die Markthalle voller Salamis und Leckereien vorbei an den Straßenbahnen. Einfach voll schön und über diese Bierbike-Kloppis und Pubcrawler schauen wir mal hinweg, ist ja schließlich auch kein Geheimtipp mehr dieses Budapest. Aber schön ist es trotzdem!