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Atelierbesuch bei Yasmin Bawa

Werbung/Verlinkung | Mit einer scheinbar schwerfälligen Leichtigkeit verändern die Objekte und Möbel von Yasmin Bawa jeden Raum und fordern unsere Wahrnehmung heraus. Wirken sie zunächst rau und unverrückbar, sind sie beim Betrachten und Anfassen sehr sanft und weniger massiv als gedacht. Der Clou liegt in der Verwendung von Materialien wie Tadelakt und Hanf. In ihrem Atelier in einem Kreuzberger Hinterhof haben wir Yasmin Bawa über die Schulter geschaut.

Im zweiten Hinterhof, abseits des Trubels der Eisenbahnstraße, befindet sich das Atelier von Yasmin Bawa. Hier arbeitet sie skulptural an der Erforschung von Formen, Materialien, Texturen und Farben. Lag Ihr Fokus zunächst im Modebereich, widmet sie sich nun seit längerer Zeit der Erforschung, wie wir alltägliche Materialien wahrnehmen und wie wir mit Objekten interagieren. Vor allem die Verschmelzung von Traditionen und historischen Technologien mit zeitgenössischen Ideen für Nachhaltigkeit charakterisieren ihre Herangehensweise. Hocker, Übertöpfe, oder auch Vasen fertigt sie aus Hanfkonstruktionen und verputzt diese mit Tadelakt.

Objekte aus Hanf und Kalk

Die besondere Optik der Oberflächen entsteht durch Kalkpresstechnik, besser bekannt als Tadelakt. Bereits vor mehreren tausend Jahren wurde diese Technik in Marokko angewendet. Dieser Kalkputz ist besonders fest und durch die Kalkseifen sehr gut wasserbeständig. Yasmin Bawas aktuelle Arbeit ist eine Erforschung von „hempcrete“, ein Begriff für die Grundmischung aus Hanf, Ton und Kalkbinder. Durch Zugabe von Pigmenten können die Objekte auch eingefärbt werden. Die Möbel und Objekte gestaltet Yasmin intuitiv und so entstehen einzigartige Stücke. Den getrockneten Kalkputz glättet sie mit fein-polierten Steinen.

Species of the Space

Die Species of the Space-Reihe konzentriert sich auf Objekte, deren Design sich in Serie zu einer Gestaltungsfamilie zusammenfinden. Bei diesen Entwürfen geht es um eine sorgfältige Analyse, wie sich der Benutzer und das Objekt im Raum begegnen. Anstatt in die Ecke gestellt und vergessen zu werden, fördern sie die Kommunikation durch gemeinsame Routinen, Gewohnheiten und intime Momente. Durch und eben über die Objekte. In Anlehnung an rhizomatische Strukturen konzentriert sich die Serie auf die Fähigkeit von Objekten, sich zu mutieren und sich an ihre Umgebung anzupassen. Jedes Stück kann gedreht und mit anderen gestapelt werden, um eine neue Struktur zu bilden. Es werden Erzählungen geschaffen und permanent Möglichkeiten für Veränderung geboten.

Ein Katalog der aktuell im Studio befindlichen Stücke ist auf Anfrage unter studio@yasminbawa.com erhältlich. Auch Sonderanfertigungen sind möglich. Wer sich ein mal vor Ort umsehen möchte, schaut einfach nach Voranmeldung direkt hier vorbei:

Arbeitsstudio und Showroom:

Yasmin Bawa

Eisenbahnstr. 4,

10997 Berlin

Bilder: Jules Villbrandt / Text: Wilkin Schröder